Musikalische Streifzüge durch die Welt
Bestens vorbereitete Konzertpartner, eine spannende Titelauswahl, souveräne Solisten und eine erfolgreiche Weihnachtskonzert-Premiere der Dirigenten Thomas Zacharias und Max-Heiner Birk machten den Konzertabend zum Jahres-Höhepunkt beim Musikverein Bochingen.
Oberndorf-Bochingen. Eröffnet wurde das Konzert von den neu formierten MVB-Youngsters, die seit April von Max-Heiner Birk geleitet werden. Nach Auftritten bei der Dorfplatzhockete und beim Weinfest bestritten der 19-jährige Dirigent aus Busenweiler und die Nachwuchsmusiker das erste Weihnachtskonzert.
Bereits für das Eröffnungsstück "Fanfare, Canto & Danza" ernteten sie viel Beifall. Motiviert meisterten sie alle Herausforderungen im Medley "The Lion King" mit den schönsten Titeln aus dem Musical "König der Löwen". Birk war sichtlich stolz auf die bestandene Bewährungsprobe und die Solisten an Trompete, Querflöte und Klarinette.
Mit der Pop-Komposition von Dieter Bohlen, "We Have a Dream", wurde der musikalische Traum erfolgreich weitergeträumt.
Dass sich die intensive Probenarbeit mehr als gelohnt hatte, bewies die temperamentvolle, rhythmische Zugabe "Tiger Rag". Ein dickes Lob der Vorsitzenden Karin Dengler sowie ein Präsent erhielten die Jungmusiker Lena Faustinelli und Samuel Hauser für die Ansage sowie Max-Heiner Birk für seine gelungene Konzertpremiere in Bochingen, bevor er zum nächsten Konzert eilte.
Eine besondere Reise unternahm der Musikverein Irslingen mit den Zuhörern. "Eine Trommel lässt Tausende Füße tanzen", verkündete der Moderator des Konzertpartners Simon Bihl. Mit Sprichwörtern und umfangreichen Informationen stimmte er die Zuhörer auf das Motto "Afrika" ein, das mit gekonnter Percussion und höchster Präzision präsentiert wurde.
In "African Symphonie", "Jambo Africa" mit Gesangseinlage und "Baba Yetu" ("Vater Unser" auf Swahili) setzten Dirigent Joachim Mager und die Kapelle afrikanische Lebensfreude, eine faszinierende Tierwelt und atemberaubende Landschaften musikalisch in Szene.
Bei "Welcome to the Jungle" von der Rockband "Guns N’Roses" war hingegen eher der Großstadtdschungel gemeint. Der "Ägyptische Marsch" von Johann Strauß (Sohn) bildete den gelungenen Abschluss des Irslinger Konzertprogramms.
Mit einem Friedensappell verbunden war die hochverdiente Zugabe "Happy Xmas" von John Lennon und Yoko Ono. Es war unter dem Eindruck des Vietnamkrieges entstanden und vom Antikriegs-Slogan zum weltweit bekannten Weihnachtslied avanciert.
Mit "Lord Tullamore" eröffnete der Musikverein Bochingen unter der Leitung von Thomas Zacharias dann die "Reise durch Europa" im dritten Konzertteil.
Die Holzbläser bewiesen enorme Fingerfertigkeit, die Blechbläser präsentierten ihr Solo ebenso virtuos, und Stefan Hauser setzte Akzente mit der Oboe. Die leichtfüßige irische Tanzmusik wurde mit anerkennenden Pfiffen aus dem Publikum belohnt.
Von der Kapelle unterstützt, lieferte Erik Seimel als Solist am Marimbaphon eine Meisterleistung beim ungarischen "Czardas". Nach tosendem Applaus musste er die Schlägel, die er am Ende seines fehlerfreien Spiels von sich geworfen hatte, zur Zugabe nochmals aufnehmen.
Spannend ging es weiter mit der nordischen Mythologie in "Fate of Gods". Die Programm-Musik konnte wie alle Titel dank der Moderation von Kathrin Schöne-Noll bestens nachempfunden werden und endete mit einem gewaltigen Abschlag.
In einen Ballsaal versetzt fühlte man sich durch die weltberühmte Melodie des "Walzer Nr. 2" von Dmitri Shostakovich. Thomas Schmelzle stieg als gefühlvoller Solist am Akkordeon in das träumerisch-melancholische Hauptmotiv im Dreivierteltakt ein und trug zu diesem weiteren Höhepunkt bei.
Zum krönenden Abschluss des Konzerterlebnisses wirbelten vier Tänzerinnen der Garde beim "Can Can" von Jacques Offenbach mit bunten Röcken über die Bühne. Das begeisterte Publikum forderte mit rhythmischem Klatschen eine Zugabe.
Einem flotten Marsch folgten Dankesworte an alle Beteiligten und als allerletzte Zugabe der Titel "Perfect" von Ed Sheeran.
Über die Ehrungen während des Konzertabends werden wir noch gesondert berichten.
Quelle: Sylvia Fahrland, Schwarzwälder Bote Oberndorf